Das regelmäßige Waschen unserer Kleidung gehört zu den Gewohnheiten, die wir oft als selbstverständlich ansehen. Doch hinter dem simplen Knopfdruck an der Waschmaschine verbirgt sich ein Prozess, der gravierende Auswirkungen auf die Umwelt hat und deine Kleidung hat.

Jedes Mal, wenn wir Kleidung waschen, verbrauchen wir nicht nur große Mengen an Energie und Wasser – viele Kleidungsstücke geben dabei auch winzige Kunststoffe ab, die unser Ökosystem stark belasten. Aber wie lässt sich Wäschewaschen nachhaltig gestalten, ohne dabei auf Sauberkeit und Hygiene zu verzichten? In diesem Artikel findest du einige Tipps und Anregungen.
Die versteckten Gefahren: Mikroplastik und Chemikalien
Beim Waschen von synthetischer Kleidung, wie Polyester oder Nylon, lösen sich winzige Plastikfasern – sogenanntes Mikroplastik. Diese Fasern sind so klein, dass sie durch Kläranlagen nicht herausgefiltert werden können und letztlich in Flüssen, Seen und Meeren landen. Mikroplastik wird von Meerestieren aufgenommen und gelangt so in unsere Nahrungskette, wo es langfristig gesundheitliche Risiken für Mensch und Tier birgt. Immerhin ist das Waschen für 35 Prozent des primären Mikroplastiks verantwortlich (Quelle hier im Beitrag).
Neben Mikroplastik sind es auch die in Waschmitteln enthaltenen Chemikalien, die ins Grundwasser gelangen und unsere Umwelt verschmutzen. Tenside, Bleichmittel und Weichspüler können giftige Rückstände hinterlassen, die schädlich für aquatische Organismen sind und die Qualität unseres Trinkwassers beeinträchtigen. Der erste Schritt zu einer umweltfreundlicheren Wäschepflege besteht also darin, das Bewusstsein für diese unsichtbaren Schäden zu schärfen und aktiv Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Tipps für eine nachhaltigere Wäschepflege
1. Achte auf die Materialien deiner Kleidung
Eine der nachhaltigsten Maßnahmen beginnt bereits beim Kauf von Kleidung. Bevorzuge Naturmaterialien wie Baumwolle, Leinen oder Wolle, die biologisch abbaubar sind und kein Mikroplastik freisetzen. Bei synthetischen Stoffen kannst du auf Kleidungsstücke achten, die als „mikroplastikfrei“ oder „recycelt“ gekennzeichnet sind. Achte außerdem auf Qualität statt Quantität – langlebige Kleidung muss seltener ersetzt werden.
2. Weniger waschen, mehr lüften
Viele Kleidungsstücke landen nach einmaligem Tragen in der Waschmaschine, obwohl sie oft nur ausgelüftet oder punktuell gereinigt werden könnten. Besonders bei Jeans, Pullovern und Jacken reicht es in der Regel aus, sie über Nacht an die frische Luft zu hängen. Weniger Waschen bedeutet nicht nur weniger Energie- und Wasserverbrauch, sondern auch eine längere Lebensdauer der Textilien (Beitrag: Wann muss Wäsche in die Wäsche).
3. Mikroplastikfilter für die Waschmaschine
Für synthetische Kleidungsstücke, die du nicht vermeiden kannst, gibt es inzwischen praktische Lösungen: Mikroplastikfilter, die direkt in die Waschmaschine integriert oder als separate Filtersysteme verwendet werden können. Diese Geräte fangen die feinen Plastikpartikel auf, bevor sie ins Abwasser gelangen.
4. Umweltfreundliche Waschmittel verwenden
Viele herkömmliche Waschmittel enthalten chemische Substanzen, die nicht nur für die Umwelt schädlich sind, sondern auch Haut und Atemwege reizen können. Setze daher auf ökologische Alternativen, die biologisch abbaubar und frei von Phosphaten, Bleichmitteln und synthetischen Duftstoffen sind. Natürliche Waschmittel auf Basis von Seifenpflanzen oder Kastanien sind gute Alternativen, die seit Jahrhunderten verwendet werden.
5. Waschtemperatur und Programme anpassen
Waschmaschinen verbrauchen den größten Teil ihrer Energie zum Erhitzen des Wassers. Indem du die Temperatur auf 30°C oder 40°C reduzierst und auf Vorwäsche verzichtest, sparst du nicht nur Energie, sondern schonst auch deine Textilien. Moderne Waschmittel reinigen auch bei niedrigen Temperaturen effektiv.
6. Lufttrocknen statt Trockner
Der Trockner ist einer der größten Energieverbraucher im Haushalt. Wann immer es möglich ist, solltest du deine Kleidung an der Luft trocknen – im Sommer draußen und im Winter auf einem Wäscheständer in einem gut belüfteten Raum. Das Trocknen an der frischen Luft ist nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch schonender für die Fasern deiner Kleidung.
7. Bügeln? Nur, wenn es sein muss!
Viele Kleidungsstücke müssen gar nicht gebügelt werden, wenn sie richtig aufgehängt und glattgestrichen werden. Das spart Zeit, Energie und schützt die Stoffe. Wer ganz auf Bügeln verzichten möchte, kann spezielle Bügelsprays verwenden oder die Kleidung in einer dampfenden Dusche glätten lassen.