Plastikgeschirr ist Teil unseres Küchenequipments: Teller, Becher und Vorratsboxen. Wie selbstverständlich werde sie anschließend nach Gebrauch in die Spülmaschine steckt. Doch davon geht eine unsichtbaren Gefahr aus. Aktuelle Studien zeigen: Schon ein einziger Spülgang kann Hunderttausende Mikroplastikpartikel freisetzen – mit potenziell gravierenden Folgen für Umwelt und Trinkwasser.

Studien bestätigen: Mikroplastik wird beim Spülen freigesetzt
Wissenschaftler der University of Queensland simulierten typische Spülmaschinengänge mit 13 verschiedenen Kunststoffartikeln. Das Ergebnis: Bis zu 920.000 Mikro- und Nanopartikel wurden bei nur einem Spülgang freigesetzt. Hochgerechnet auf ein Jahr und alle Haushalte weltweit entsteht so eine riesige Menge Mikroplastik. Hochgerechnet ca. 33 Millionen Partikeln pro Haushalt und Jahr.
Besonders kritisch: Die freigesetzten Partikel sind teilweise kleiner als 0,2 Mikrometer und können damit selbst die Blut-Hirn-Schranke überwinden. In einer kanadischen Studie (2024) fanden Forscher bereits deutlich mehr Mikroplastik in Leber- und Gehirnproben Verstorbener als noch im Jahr 2016. Erste Hinweise deuten darauf hin, dass solche Partikel Entzündungen, Stoffwechselstörungen, Organveränderungen und sogar Demenz begünstigen könnten ,auch wenn die Studienlage noch nicht abschließend ist.
Mikroplastik aus der Spülmaschine: Wie groß ist das Problem im Vergleich zu anderen Quellen?
Auch wenn die Zahl der Mikroplastikpartikel aus der Spülmaschine beeindruckend wirkt – im Vergleich zu anderen Alltagsquellen ist sie eher gering. Das bestätigt auch Dr. Elvis Okoffo, der die Studie der University of Queensland leitete:
„Trotz der hohen Zahl freigesetzter Partikel ist die Gesamtmasse, die aus Plastikbehältern freigesetzt wird, gering und im Vergleich zu anderen bekannten Quellen der Plastikverschmutzung unbedeutend.“
Die größten Mikroplastik-Verursacher im Haushalt sind:
- Waschen von synthetischer Kleidung (35 Prozent des primären Mikroplastiks)
- Reifenabrieb durch Fahren (28 Prozent)
- Absichtlich zugesetztes Mikroplastik in Körperpflegeprodukten (beispielsweise Mikrokügelchen in Gesichtspeelings) (2 Prozent)
Quelle Europäisches Parlament
Plastikgeschirr aus der Küche verbannen?
Plastikgeschirr findet sich in viele Haushalten: Trinkbecher, Teller, selbst Besteck. Um den Abrieb von Mikroplastik bei Plastikgeschirr deutlich zu reduzieren, empfiehlt sich, Plastikgeschirr nur per Hand spülen oder besser gleich ganz vermeiden.
Und was ist mit Essensanfängern? Lernen Kinder Geschirr zu verwenden, ist Plastik oft die erste Wahl. Wer will schon den zerbrochen Porzellanteller riskieren? Aber auch hier gibt es tolle Alternativen. Empfehlenswert sind Produkte aus Holz, Edelstahl oder Emaille.