Lasst uns auf unsere Eulen besser aufpassen

77

Eulen sind einfach wundervoll; geheimnisvolle Begleiter unserer Nächte. Ihr lautloser Flug, der durchdringende Blick und die Fähigkeit, Beutetiere selbst unter einer geschlossenen Schneedecke zu orten, haben sie seit jeher zu Symbolfiguren gemacht. Doch jenseits aller Mythen spielen sie eine ganz konkrete Rolle: Eulen halten das ökologische Gleichgewicht stabil und sind unverzichtbare Helfer im Kampf gegen Nagetiere und Insekten.

Erwischt! Ein Waldkauz | wal_172619 auf Pixabay

Faszinierende Fakten über Eulen

  • Supergehör: Manche Arten, wie die Schleiereule, hören eine Maus noch aus 60 Metern Entfernung – selbst unter Schnee oder in völliger Dunkelheit.
  • Lautloser Flug: Spezielle Federstrukturen brechen Luftwirbel und machen ihre Jagd nahezu unhörbar. Das erlaubt ihnen, Beute völlig unbemerkt anzufliegen.
  • Rundumblick: Weil ihre Augen unbeweglich sind, können Eulen ihren Kopf um bis zu 270 Grad drehen. Sie gleichen so ihr eingeschränktes Sichtfeld perfekt aus.
  • Augen wie Nachtsichtgeräte: Ihre riesigen, nach vorn gerichteten Augen erlauben binokulares Sehen und machen sie zu wahren Meistern der Dämmerung.
  • Meister der Tarnung: Tagsüber sitzen Eulen regungslos am Baumstamm – ihr Gefieder tarnt sie so perfekt, dass sie mit der Rinde verschmelzen.

Eulen können unter die Schneedecke schauen

Eulen haben so ein phänomenales Gehör, dass sie selbst Mäuse unter einer dichten Schneedecke laufen hören können, schreibt LigaVogelschutz. Das Geheimnis ihres hervorragenden Gehörs liegt an der besonderen Anatomie von Kopf und Ohren. Über den Ohröffnungen sitzen Hautlappen, die unterschiedlich weit nach oben bzw. nach unten gezogen sind. Dadurch empfangen sie einen Ton in unterschiedlichen Lautstärken – und können die Position ihrer Beute millimetergenau bestimmen. Eine Fähigkeit, die ihnen selbst im tiefsten Winter das Überleben sichert.

Bedrohungslage: Warum Eulen unsere Hilfe brauchen

So perfekt ihre Anpassungen auch sind – viele Eulenarten geraten durch den Menschen unter Druck:

  • Lebensraumverlust: Alte Bäume mit Höhlen oder Scheunen mit offenen Balken fehlen zunehmend.
  • Gifteinsatz: Rattengift und Pestizide wirken indirekt auch auf Eulen, wenn sie vergiftete Beute fressen.
  • Lichtverschmutzung: Dauerbeleuchtung stört die Jagd und verändert ihr Verhalten.
  • Klimawandel: Besonders Arten, die an kalte Regionen angepasst sind, wie die Schnee-Eule, stehen unter Druck.
Perfekt getarnt wartet der Waldkauz auf die Nacht | simardfrancois auf Pixabay

Was jeder Einzelne tun kann

Es braucht nicht viel, um Eulen zu unterstützen – schon kleine Schritte wirken:

  • Auf Gift verzichten: Keine Rodentizide oder Pestizide einsetzen, sondern auf mechanische oder natürliche Methoden zurückgreifen.
  • Nistplätze schaffen: Einfache Schleiereulen- oder Waldkauzkästen können in Scheunen, Gärten oder an Waldrändern angebracht werden.
  • Licht reduzieren: Außenlampen mit Bewegungsmeldern oder warmem Licht helfen, die Nacht wieder nacht sein zu lassen.
  • Natur zulassen: Alte Bäume, Wildhecken oder eine „unaufgeräumte“ Gartenecke schaffen Rückzugsräume.
  • BIO Höfe unterstützen

BUCHTIPP

  1. Das Prinzip Waldgarten: In 7 Schichten.., – AMAZON
  2. Das große Handbuch Waldgarten – AMAZON

Transparenz-Hinweis: Die aufgeführten Links sind sogenannte Partnerlinks. Wenn du über einen dieser Links etwas bestellst, erhalten wir eine kleine Provision. Mehr Infos über Partnerlinks.

Und übrigens… Jedes Jahr Anfang August wird weltweit der Eulenbewusstsein(s)tag (Owl Awareness Day) begangen. Ein Anlass, um genauer hinzuschauen – und vielleicht beim nächsten nächtlichen Ruf des Waldkauzes daran zu denken, wie wichtig diese lautlosen Jäger für unsere Natur sind.