Der durchschnittliche Garten hierzulande misst rund 400 Quadratmeter. Doch wer sich die Geräuschkulisse im Frühjahr und Sommer anhört, könnte meinen, es handle sich um eine Großbaustelle: Laubbläser röhren, Rasenkantenschneider kreischen, Häcksler brummen. Die elektrische Armada ist fast immer schneller – aber ist sie auch besser?

Die Welt ist laut genug. Zwischen hupenden Autos, E-Mails mit Ausrufezeichen und vibrierenden Smartphones ist der Tag voll von Signalen, Anforderungen und Hintergrundrauschen. Und dann? Dann soll der Garten Erholung bringen.
Doch immer öfter kommt der Lärm einfach mit: Laubbläser röhren, Akkuscheren sirren, Mähroboter summen. Statt Stille gibt es Dauerton. Statt Erdung: Kabelsalat. Dabei braucht es gar nicht viel, um den Garten zu dem zu machen, was er sein sollte: ein Ort zum Aufatmen. Ein Ort, an dem du deine Akkus lädst und nicht die Akkus deiner Geräte entlädst.

Weniger Rasen = weniger Rasenmähen
Ein weiterer Tipp für mehr Ruhe und weniger Aufwand: Rasenflächen verkleinern; Formschnitthecken reduzieren. Stattdessen lieber eine Hecke aus Wildsträuchern und statt Rasen eine Wiese oder ein Staudenbeet. Das reduziert nicht nur den Pflegeaufwand, sondern fördern aktiv die Artenvielfalt. Es sind nicht nur deine Nerven, die vom Verzicht auf Lärm profitieren. Auch Amsel, Biene und Schmetterling brauchen Ruhe. Wenn du deinem Garten erlaubst, leiser zu sein, wird er lebendiger. Und das wiederum stärkt auch dich.
Apropos stärken: Wer eher zum Spindelmäher oder zur Handheckenschere greift, stärkt seine Muskulatur auf eine ganz andere Art und Weise – sanfter, natürlicher, unaufgeregt. Jede Bewegung fordert den Körper auf ihre Weise: das rhythmische Schieben beim Mähen, das präzise Schneiden. Arme, Beine, Rücken und Schultern arbeiten mit. Ganz ohne Maschinenlärm, dafür mit spürbarem Effekt. Man kommt ins Schwitzen, aber auch zur Ruhe. Vielleicht ersetzt das kein Hanteltraining, aber darum geht es ja auch nicht.
Lesetipp
Gartenarbeit ist perfekt für Körper, Geist und Seele. Sie stärkt unseren Körper, beruhigt unseren Geist und gibt uns die Möglichkeit, nachhaltig zu handeln.… WEITERLESEN
Lärmfreies arbeiten führt zu Entschleunigung
Wer seine Gartenarbeit entschleunigt und ohne Lärmquellen durchführt, erlebt noch etwas anderes: Die Rückkehr zur natürlichen Geräuschkulisse. Vogelstimmen, das Rascheln der Blätter, vielleicht das entfernte Summen einer Hummel – all das wirkt beruhigend auf das Nervensystem. Der Stresslevel sinkt, die Achtsamkeit steigt.
Wer zur Handschere greift, schneidet eben nicht nur seine Hecke. Sondern verschaffte sich auch innere Ruhe. Wer den Spindelmäher schiebt, mäht nicht nur den Rasen. Sondern befreit sich für eine halbe Stunde vom Lärm der Welt.
Weniger Technik, mehr Zeit
Viele elektrische Geräte kosten nicht nur Geld, sondern auch Zeit: Wartung, Reparaturen, Zubehör, Ladezyklen. Der Mensch verbringt oft mehr Zeit mit dem Aufbereiten von Maschinen, als mit dem Arbeiten selbst. Handbetriebene Rasenmäher oder Heckenscheren sind immer einsatzbereit. Und sie schaffen etwas Seltenes: Zeit für das Wesentliche. Zeit für dich. Und das Ganze ohne einen einzigen „Piep“ oder Bling-Bling.
Lärm ist mehr als ein Geräusch
Motorbetriebene Gartengeräte versprechen Effizienz. Doch sie bringen auch jede Menge Lärm mit sich. Und der geht oft nicht nur den Nachbarn auf den Wecker, sondern vor allem für der Natur. Tatsächlich erzeugen viele dieser Geräte nicht nur Lärm, sondern auch Aufwand. Benzin muss beschafft, Kabel entwirrt und Geräte gewartet werden. Gleichzeitig leiden Achtsamkeit, Vögel und das persönliche Wohlbefinden unter dem allgegenwärtigen Lärm.