Die Ringelblume – was du garantiert noch nicht gewusst hast

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Sie sieht aus wie ein kleines Sonnenrad, blüht unermüdlich bis zum Frost und wächst selbst dort, wo andere längst aufgegeben haben. Die Ringelblume (Calendula officinalis) gilt als typische Bauerngartenpflanze – unterschätzt, belächelt, aber in Wahrheit eine wahre Wunderwaffe. Hier sind Dinge, die du garantiert noch nicht über sie wusstest.

Natürliches Schutzschild für Porree, Kohl und Co. Die Ringelblume. Wer genau hinschaut, entdeckt die Blätter der Kapuzinerkresse, Noch so eine Schutzpflanze.

1. Ringelblumen sind natürliche Pflanzenschützer

Was viele nicht wissen: Ringelblumen haben es faustdick in den Wurzeln. Sie sondern Stoffe ab, die Nematoden – winzige, wurzelfressende Fadenwürmer – fernhalten können. Vor allem rund um Karotten, Lauch oder Kohl leisten sie wertvolle Dienste. Ihre leuchtenden Blüten locken zudem Nützlinge an und sorgen für mehr Leben im Beet.

Fun Fact: Selbst wenn du nur ein paar Ringelblumen zwischen dein Gemüse säst, kann das schon den Schädlingsdruck senken. In der Mischkultur gehören sie daher zum Standardrepertoire vieler erfahrener Gärtner:innen.

2. Sie ist mehr als nur hübsch: eine alte Heilpflanze

Schon im Mittelalter war die Ringelblume eine treue Begleiterin von Heiler:innen. Ihre Blüten wirken wundheilend, entzündungshemmend und leicht desinfizierend. Ob in Salben, Ölauszügen oder Tees – Calendula war und ist ein Allrounder der Hausapotheke.

Wusstest du… dass die Ringelblume früher auch als „Studentenblume“ bekannt war? Nicht etwa, weil sie billig war – sondern weil sie wegen ihrer heilenden Wirkung in keinem Haushalt fehlen durfte, ähnlich wie heute das Ibuprofen.

3. Ringelblumen blühen – für dich!

Die Blüten der Ringelblume richten sich nach dem Sonnenstand aus – ähnlich wie Sonnenblumen. Aber sie sind noch sensibler: Bei Regen oder trübem Wetter bleiben sie geschlossen. Alte Bauernregeln besagen daher: „Wenn morgens die Ringelblume nicht offen ist, wird’s ein Regentag.“ Eine kleine Wetterstation direkt im Beet.

4. Essbar – und zwar komplett

Ja, du kannst Ringelblumen essen. Die frischen Blütenblätter machen sich hervorragend in Salaten, auf Desserts oder in Kräuterbutter. Früher wurden sie sogar als Safran-Ersatz verwendet, um Speisen eine goldgelbe Farbe zu verleihen. Die Bitterstoffe in der Pflanze regen die Verdauung an.

Tipp: Nur die Blütenblätter verwenden – der grüne Kelch schmeckt recht herb.

Lesetipp

Ringelblumen sind in dem Prinzip der Mischkultur fest verankert. Wir haben fünf Gründe zusammengetragen, warum Du dieses Prinzip im Garten anwende solltest.   … WEITERLESEN

5. Sie ist ein echter Rebell – und sät sich selbst aus

Einmal im Garten, immer im Garten. Ringelblumen sind ausgesprochene Selbstversorgerinnen. Ihre Samen, die an kleine Ringelwurmchen erinnern, fallen einfach zu Boden und überstehen problemlos den Winter. Wer sie einmal gesät hat, wird fast immer mit Nachkommen belohnt – kostenlos und pflegeleicht.

6. Farbe mit Bedeutung

Orange ist nicht gleich Orange: Ringelblumen zeigen eine enorme Farbpalette von zartem Gelb bis kräftigem Rotorange. Und auch wenn sie botanisch gesehen nicht zur Familie der Sonnenblumen gehört, strahlen sie dieselbe Energie aus – und sind Symbol für Trost, Hoffnung und Standhaftigkeit. In Kriegszeiten war die Ringelblume ein Zeichen des Durchhaltens.

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7. Meisterin des Chaos Gardening

Du denkst, im Garten müsse alles wohlgeordnet sein? Die Ringelblume sieht das anders. Sie liebt das Durcheinander – und gedeiht am besten, wenn man sie einfach machen lässt. In der Welt des Chaos Gardening oder Blackbox Gardening gilt sie als echter Star: einmal gesät, übernimmt sie selbst das Kommando.

Ihre Samen keimen zuverlässig – auch unter widrigsten Bedingungen. Frost, Trockenheit, verdichteter Boden? Kein Problem. Viele Gärtner:innen berichten von überraschenden Wiedersehen im Frühling, selbst wenn man sich gar nicht mehr erinnern kann, sie jemals dort ausgesät zu haben.

Kurz gesagt: Wenn dein Garten nur eine Pflanze kennen sollte, die sich selbst versorgt, anpasst und zuverlässig blüht – dann ist es diese.

Wer Ringelblumen nur als bunte Beetfüller betrachtet, unterschätzt sie gewaltig. Sie ist Heilpflanze, Nützlingsmagnet, Wetterorakel und Wildnispionierin in einem. Vielleicht ist sie genau deshalb so unscheinbar beliebt – weil sie nicht viel verlangt, aber so viel gibt. Also: Lasst Ringelblumen blühen. Für dich. Für deinen Garten. Für mehr Vielfalt.