Manchmal will man einfach nur anfangen. Den einen Küchenschrank leeren, der seit Monaten nervt. Den Keller. Oder gleich das ganze Leben. Aber oft passiert: nichts.

Zu viele Dinge. Zu viele Gefühle. Und zu viele gute Gründe, genau heute nicht damit anzufangen.
Die Lösung? Finde eine Methode, die zu dir passt – nicht umgekehrt. Es gibt sie: praktische, leise, radikale oder humorvolle Ansätze, um mit System aufzuräumen. Einige kommen aus Skandinavien, andere aus dem Selfhelp-Dschungel oder vom Flohmarkt ums Eck. Wir stellen dir die bekanntesten vor – mit einem klaren Blick auf Zeitaufwand, Wirkung und Eignung.
1. Swedish Death Cleaning – Aufräumen mit Weitblick
Was martialisch klingt, ist in Wahrheit tief menschlich. Beim schwedischen „Döstädning“ geht es nicht um Todesangst, sondern um Fürsorge: Du entrümpelst dein Leben so, dass deine Hinterbliebenen sich später nicht durch unnötiges Zeug wühlen müssen.
Gut geeignet für: Menschen mit Weitblick, die Verantwortung nicht delegieren
Zeitaufwand: Mittel bis hoch – dafür bleibende Wirkung
Besonders: Philosophisch, liebevoll, überraschend befreiend
2. KonMari – Wenn’s keine Freude macht, kann es weg
Marie Kondo hat weltweit Kleiderschränke revolutioniert. Ihre Methode basiert auf einer simplen Frage: „Does it spark joy?“ Was dich nicht erfreut, darf gehen – dankbar verabschiedet.
Gut geeignet für: Emotionale Menschen, Sinnsucher:innen
Zeitaufwand: Hoch – aber intensiv reinigend
Besonders: Schönes Ritual, aber nicht jedermanns Sache
3. 40 Bags in 40 Days – Entrümpeln mit sanftem Rhythmus
Einfach und klar: Jeden Tag eine Tasche entrümpeln – für 40 Tage. Ob du Fastenzeit als Anlass nimmst oder einfach einen Countdown brauchst, ist egal. Wichtig ist: Es bleibt machbar.
Gut geeignet für: Menschen mit wenig Zeit, aber klaren Zielen
Zeitaufwand: Täglich 15–30 Minuten
Besonders: Entschleunigt und ritualisierbar
4. FlyLady-Zonenplan – Struktur statt Überforderung
Ursprünglich fürs Chaos in Familienküchen entwickelt, bietet der FlyLady-Ansatz strukturierte Wochenpläne mit Zonen (Bad, Küche, Schlafzimmer…). Das Ganze ist fast schon ein Lebensstil – mit kleinen täglichen Aufgaben und viel Selbstmitgefühl.
Gut geeignet für: Gestresste, Alltagsjongleure
Zeitaufwand: Gering – 10 bis 15 Minuten pro Tag
Besonders: Kombiniert Ordnung und Selbstfürsorge
5. Das Minimalism Game – Jeden Tag ein bisschen mehr
An Tag 1 ein Teil weg, an Tag 2 zwei Teile usw. – 30 Tage lang. Klingt harmlos, wird aber sportlich: Am letzten Tag sind’s 30 Gegenstände. Die Methode macht Spaß – aber auch ein bisschen Druck.
Gut geeignet für: Challenge-Fans, spielerische Typen
Zeitaufwand: Niedrig – aber wachsend
Besonders: Funktioniert gut zu zweit oder mit Community

6. Die Zwei-Kisten-Methode – Klarer geht’s nicht
Du brauchst keine Liste, keine App und keine Esoterik. Nur zwei Kisten: Behalten und Weg damit. Hilft beim schnellen Aussortieren – vor allem in Küche, Bad oder Büro.
Gut geeignet für: Pragmatiker:innen, Entscheidungsfreudige
Zeitaufwand: Variabel – gut für Wochenendaktionen
Besonders: Radikal einfach und überall einsetzbar
7. Die Auszugsmethode – Was würdest du mitnehmen?
Eine clevere Denkhilfe: Stell dir vor, du ziehst in ein Tiny House oder machst einen Neuanfang. Was käme mit? Und was wäre ehrlich gesagt einfach nur Ballast?
Gut geeignet für: Menschen im Umbruch, Sinnsucher:innen
Zeitaufwand: Hoch – dafür transformativ
Besonders: Auch seelischer Abschied inbegriffen
Entrümpeln ist keine Pflicht – sondern eine Einladung
Nicht jede Methode passt zu jedem Menschen. Manche brauchen Spiel, andere Struktur. Manche sind bereit für radikale Schnitte – andere brauchen kleine Schritte. Was zählt: dass du beginnst.