Wer demnächst im Supermarkt eine Ananas kauft, könnte überrascht sein: Der markante Blattschopf fehlt. Die Supermarktkette PENNY bringt ab Herbst 2025 in allen Märkten ausschließlich Ananas ohne Krone in die Regale – ein kleiner Schritt mit bemerkenswerten Folgen.

Ananas ohne Krone – wenn Nachhaltigkeit beim Detail beginnt
Die Krone macht rund ein Viertel des Fruchtvolumens aus, ist weder essbar noch praktisch und landet bisher schlicht zu Hause im Müll. Indem sie direkt bei der Ernte entfernt wird, entsteht Platz: Statt sechs passen künftig acht Früchte in eine Kiste. Das bedeutet 6 % weniger CO₂-Ausstoß, weil Container, LKWs und Paletten effizienter ausgelastet sind.
Kreislauf im Anbauland
Während die Krone hierzulande meist Abfall war, kann sie im Ursprungsland sinnvoll genutzt werden: 20 % werden für die Anzucht neuer Pflanzen verwendet, 80 % dienen als natürlicher Dünger. Damit schließt sich ein Kreislauf, der bislang unnötig durchbrochen war.
Qualität bleibt gleich
Bedenken, die Haltbarkeit könne leiden, entkräftet PENNY: Tests haben gezeigt, dass Frische und Qualität unverändert bleiben. Zusätzliche Verpackungen sind ebenfalls nicht nötig. Für uns als Kunde ändert sich also nur die Optik – die Frucht selbst bleibt gleich.
Weniger Show, mehr Effizienz
Die Krone war bislang eher exotisches Dekoelement im Obstkorb. Nun fällt sie der Pragmatik zum Opfer. Das Ergebnis: weniger Müll im Haushalt, leichtere Tragbarkeit und eine Frucht, die „nutzfertiger“ daherkommt.
Wirtschaftliche Seite
Neben der ökologischen hat die Entscheidung auch eine ökonomische Dimension:
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Transportkosten sinken, da pro Fahrt mehr Früchte transportiert werden.
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Weniger Druckstellen durch besseres Stapeln reduzieren Verluste.
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Stabilere Preise für die Kundschaft könnten die Folge sein – trotz steigender Energie- und Transportkosten.
Signalwirkung für den Handel
Die niederländische Supermarktkette Albert Heijn hat bereits 2024 auf geköpfte Ananas umgestellt – mit positiver Resonanz. PENNY zieht nun nach. Gut möglich, dass andere Ketten folgen. Wer weiß, was noch alles getestet werden kann?
