Wespen haben einen schweren Stand: Viele Menschen fürchten sie, dabei sind sie faszinierende und unglaublich nützliche Insekten. Wer sie besser versteht, erkennt ihre Rolle im Naturkreislauf – und findet Wege, mit ihnen friedlich zusammenzuleben.

1. Wespen gibt es schon seit der Zeit der Dinosaurier
Die ersten Vorfahren der Wespen lebten bereits vor rund 200 Millionen Jahren. Früheste Arten jagten kleine Insekten oder legten ihre Eier in andere Tiere ab. Wespen gehören damit zu den ältesten Räubern der Erde – lange vor Bienen und Schmetterlingen.
2. Deutschland ist Heimat vieler Wespenarten
Rund 16 soziale Wespenarten leben hier – von der Deutschen Wespe über die Sächsische Wespe bis zur majestätischen Hornisse. Daneben existieren zahlreiche solitäre Wespen, die kaum auffallen und völlig ungefährlich sind.
3. Wespen sind Naturbaumeister
Aus abgeraspeltem Holz und Speichel stellen Wespen eine papierartige Masse her, mit der sie ihre Nester bauen. Diese filigranen Strukturen gehören zu den faszinierendsten Architekturen der Natur.
4. Wespen fressen nicht nur Süßes
In der ersten Lebensphase eines Volkes füttern Wespen ihre Larven mit Eiweiß – hauptsächlich erbeutete Insekten. Später im Jahr stillen sie ihren Hunger oft mit reifem Obst, Nektar oder auch Aas. Ihre Anpassungsfähigkeit macht sie zu Überlebenskünstlern.
5. Nur die Königin übersteht den Winter
Am Ende des Sommers stirbt das gesamte Volk. Nur die jungen Königinnen suchen sich einen geschützten Ort, überwintern dort und gründen im Frühjahr ein neues Volk.
6. Wespen erkennen Gesichter
Untersuchungen zeigen: Manche Wespenarten können individuelle Gesichter unterscheiden – eine Fähigkeit, die sonst nur bei höher entwickelten Tieren bekannt ist. Innerhalb eines Nestes hilft dies, Feinde und Freunde zu erkennen.
7. Wespen sind nicht einfach „nur Bienen in gelb-schwarz“
Wespen sind glatter, farbintensiver und vielseitiger als Bienen. Während Bienen fast ausschließlich Blüten bestäuben, sind Wespen auch Räuber, Aasfresser und wichtige Regulierer von Insektenpopulationen.
8. Wespen helfen, Schädlingsplagen zu verhindern
Ein Wespenvolk vertilgt im Sommer mehrere tausend Fliegen, Blattläuse und Mücken – ein unschätzbarer Dienst für Natur und Garten. Wer ihr Verhalten versteht, kann Konflikte vermeiden und mit kleinen Tricks wie Duftbarrieren, Ablenkfütterung oder speziellen Pflanzen ein friedliches Miteinander fördern
Wespen sind definitiv mehr als nervige Plagegeister
Wespen sind faszinierende Insekten, die eine zentrale Rolle im Naturkreislauf spielen. Klar, sind sie manchmal nervig – vor allem am Esstisch. Aber sie nur darauf zu reduzieren wird den schwarz-gelben Jägern nicht gerecht. Und wenn sich beim nächsten Mal ihr Tischnachbar im Biergarten über die Wespen beschwert, können sie ihm vielleicht mit einem Augenzwinkern erzählen, dass Wespen möglicherweise schon den T-Rex in den Po gestochen haben.