Weniger waschen = nachhaltiger? Das ist nur die halbe Wahrheit. Manche Kleidungsstücke und Heimtextilien werden aus Bequemlichkeit oder Unwissenheit viel zu selten gereinigt – andere landen unnötig oft in der Waschmaschine, was Stoff, Energie und Umwelt belastet.
Wie oft sollte man denn nun seine Wäsche waschen? Wir sind dieser Frage nachgegangen und haben Euch jeweils fünf Wäschestücke herausgepickt, die oft zu selten und noch öfter zu oft gewaschen werden. Also: Zeit für einen Perspektivwechsel: Bewusst waschen heißt nicht „immer weniger“, sondern „gezielt richtig“. Hier sind zehn Wäschestücke, bei denen sich ein neuer Blick auf die Wäsche wirklich lohnt.
Diese 5 Wäschestücke werden oft zu selten gewaschen
1. Bettwäsche
Viele wechseln ihre Bettwäsche alle zwei bis drei Wochen – zu selten. Während des Schlafens verliert der Körper Schweiß, Hautschuppen und Fett, was ein ideales Milieu für Milben und Bakterien schafft.
Empfehlung: spätestens alle 10–14 Tage, besser wöchentlich. Besonders wichtig bei Allergien, empfindlicher Haut oder wenn nackt geschlafen wird.
2. Handtücher
Sie kommen direkt mit der Haut in Kontakt und bleiben oft lange feucht – perfekte Bedingungen für Keime.
Empfehlung: alle 3–4 Tage wechseln, besonders bei hoher Luftfeuchtigkeit im Bad.
3. Sportkleidung
Obwohl sie oft nur kurz getragen wird, lagern sich Schweiß, Salze und Bakterien sofort ein – gerade bei Funktionskleidung aus Kunstfasern.
Empfehlung: nach jedem Tragen waschen – auch wenn’s nicht „muffelt“.
4. BHs
Viele Frauen waschen BHs nur einmal pro Woche oder seltener. Dabei sammeln sich auch hier Schweiß und Hautfett.
Empfehlung: alle 3–4 Tage, bei sportlicher Betätigung noch öfter.
5. Geschirr- und Spültücher
Gerade in der Küche kann Hygiene kritisch sein. Spültücher und Lappen sind wahre Keimherde, wenn sie zu lange genutzt werden.
Empfehlung: Spültücher täglich wechseln, Küchenhandtücher spätestens alle zwei Tage.
Diese 5 Wäschestücke werden oft zu oft gewaschen
1. Jeans
Viele werfen ihre Lieblingsjeans schon nach 1–2 Mal tragen in die Wäsche – dabei verlieren sie so schneller Farbe und Form.
Empfehlung: nach 4–6 Mal tragen waschen, bei sichtbarer Verschmutzung natürlich eher.
2. Pullover und Hoodies
Gerade im Winter wird oft täglich gewechselt – dabei reicht oft ein gutes Auslüften.
Empfehlung: nach 3–5 Tagen, sofern ein Unterzieh-Shirt getragen wurde.
3. Jacken und Mäntel
Außenkleidung muss nicht ständig in die Trommel – viele waschen Mäntel zu Saisonbeginn und dann wöchentlich.
Empfehlung: 1–2 Mal pro Saison reicht in der Regel völlig aus.
4. Schlafanzüge
Manche wechseln den Pyjama täglich, andere gefühlt nie.
Empfehlung: alle 3–4 Nächte, besonders wenn man abends duscht.
5. Feine Naturtextilien (z. B. Seide, Leinen)
Empfindliche Stoffe wie Leinen oder Seide vertragen häufiges Waschen schlecht – dabei reicht oft eine schonende Frischekur.
Empfehlung: Nur bei Bedarf waschen, dazwischen lüften oder dämpfen.
Die vergessenen Keimherde – diese Wäschestücke geraten oft in Vergessenheit
Nicht alles, was regelmäßig gewaschen werden sollte, landet im Wäschekorb. Einige Textilien sind echte Schmutzmagneten – aber sie tauchen in kaum einer Wäsche-Routine auf. Zeit, das zu ändern.
1. Stoffbeutel & Jutetaschen
Die beliebten Einkaufstaschen kommen regelmäßig mit Lebensmitteln, Verpackungen, Händen und dem Fußboden in Kontakt. Und werden fast nie gewaschen. Das ist aber wichtig, damit Stoffbeutel einen echten Beitrag zum Umweltschutz leisten können…Weiterlesen
Empfehlung: alle 1–2 Wochen, besonders bei Kontakt mit rohen Lebensmitteln.
2. Handtaschen – vor allem die Innenseite
Krümel, Lippenstift, Münzen, Taschentücher – die Innentasche ist ein kleines Keim-Biotop.
Empfehlung: regelmäßig ausleeren und auswischen. Stoffmodelle ggf. im Schonwaschgang reinigen.
3. Badvorleger & Duschmatten
Sie liegen auf dem feuchten Badezimmerboden und werden mit nassen Füßen betreten – ein Traum für Bakterien und Schimmelsporen.
Empfehlung: mindestens alle 7–10 Tage bei 60 °C waschen.
4. Gardinen
Sie wirken harmlos, sind aber wahre Staubfänger – über Monate hinweg.
Empfehlung: alle 3–6 Monate, vor allem bei viel Lüften, Rauchen oder Haustieren.
5. Sofakissen & Couchdecken
Auf ihnen wird gegessen, gelegen und geschwitzt – und trotzdem landen sie kaum je in der Waschmaschine.
Empfehlung: Kissenbezüge und Decken alle 4–8 Wochen waschen, Inletts je nach Material ebenfalls gelegentlich reinigen.
Clever waschen, länger tragen
Diese Tipps helfen dir, deine Kleidung länger frisch zu halten – ohne Abstriche bei Hygiene oder Stil:
- Das Unterzieh-Shirt-Prinzip: Ein enges Shirt unter Polos oder Pullovern hält den Oberstoff länger sauber.
- Auslüften statt waschen: Kleidung nach dem Tragen lüften statt sofort waschen.
- Dampf statt Waschgang: Abdampfen statt waschen – ideal für Blazer, Hemden, Wolle.
- Gezielte Fleckbehandlung: Ein kleiner Fleck braucht keine komplette Maschinenwäsche.
- Kleidung richtig aufhängen: Auf gute Luftzirkulation achten.
- Duft statt Waschgang: Ein Spritzer Parfüm (z. B. auf den Ärmel des Mantels) wirkt Wunder – besonders bei hochwertigen Unisex-Düften.
- Essig gegen Gerüche: Eine Schale mit Essig im Raum oder als verdünntes Spray neutralisiert Gerüche.
Nachhaltig waschen – mit jeder Trommel
Ob du häufig wäschst oder bewusst sparsam bist: Einige Grundregeln helfen dabei, deine Wäschepflege dauerhaft umweltfreundlich zu gestalten – ganz ohne dogmatisch zu werden.
1. Waschpulver statt Flüssigwaschmittel
Pulver lässt sich je nach Verschmutzung besser dosieren, ist meist ergiebiger und kommt in plastikfreier Verpackung. Gut für Umwelt, Geldbeutel und Vorratskammer. Wer mag, kann sein Waschmittel mit wenigen Zutaten auch selbst herstellen.
2. Auslüften statt waschen
Gerade Naturfasern wie Wolle oder Leinen profitieren davon, einfach mal über Nacht draußen zu hängen. Das spart Waschgänge – und verlängert die Lebensdauer der Kleidung.
3. Wäsche an die Luft
Ob im Garten, auf dem Balkon oder am Fenster: Wer die Wäsche an der Luft trocknet, spart Energie, schont Textilien und umgeht das Einlauf-Risiko im Trockner. Ganz nebenbei riecht Luftgetrocknetes oft frischer – auch ohne Weichspüler.
