Pflanzpartner in Mischkulturen

18

Dass Menschen sich gegenseitig stärken oder schwächen können, gilt auch für Tomate, Bohne & Co. Manche Pflanzen gedeihen nebeneinander besser, andere konkurrieren um Nährstoffe oder machen sich gegenseitig anfällig für Krankheiten. Die Kunst der „Begleitpflanzung“, auch bekannt als Mischkultur, macht sich dieses Wissen zunutze. Wir wollen Euch einige interessante Partnerschaften vorstellen.

Sieht einfach großartig aus: Lavendel und Rosen | manfredrichter by pixabay

Wer seinen Garten nicht nur produktiv, sondern auch natürlich bewirtschaften möchte, kann mit der richtigen Pflanzkombination viel erreichen – mehr Ertrag, weniger Schädlinge, gesunder Boden. Und manchmal entsteht nebenbei sogar ein kleines ästhetisches Highlight. Hier sind einige der besten Pflanzenpartnerschaften für Gemüse, Kräuter und Blumen – praxiserprobt und einfach umzusetzen.

Tomaten: Mediterrane Mischkultur mit Power

Tomaten zählen zu den beliebtesten Gemüsepflanzen – ob auf dem Balkon oder im Beet. Als sogenannte Starkzehrer brauchen sie viele Nährstoffe. Gut vertragen sie sich deshalb mit Partnern, die mit weniger auskommen, zum Beispiel Buschbohnen, Petersilie oder Knoblauch.

Ein Klassiker mit mediterranem Flair: Basilikum neben Tomaten. Er hält nicht nur die weiße Fliege fern, sondern soll auch das Aroma der Tomaten intensivieren.

Kapuzinerkresse schützt vor Blattläusen, Ringelblumen vertreiben Nematoden im Boden – beide sind damit nicht nur hübsch, sondern auch überaus nützlich.

Wichtig: Keine Tomaten neben Kartoffeln, Erbsen, Fenchel oder Gurken pflanzen. Diese Nachbarn fördern Krankheiten oder beanspruchen denselben Lebensraum.

Kartoffeln: Platz clever nutzen, Schädlinge fernhalten

Kartoffeln wachsen langsam an – das gibt Platz für schnellere Arten wie Radieschen oder Spinat. Sie bedecken den Boden früh und verhindern so, dass Unkraut überhandnimmt.

Dicke Bohnen sind ideale Partner, weil sie Kartoffelkäfer abschrecken. Kümmel und Koriander sollen sogar den Geschmack der Knollen verbessern – einfach zwischen die Kartoffelpflanzen säen und später mit ernten.

Gut kombinierbar sind auch Mais, Kohlrabi oder Tagetes.

Ungeeignete Nachbarn: Andere Nachtschattengewächse wie Tomaten, Paprika oder Auberginen sowie Sellerie, Zwiebeln und Rote Bete.

Möhren: Duftende Schutzschilde im Beet

Porree ist ein hervorragender Partner für Möhren – beide schützen sich gegenseitig vor der jeweiligen Fliege (Lauchmotte und Möhrenfliege).

Rosmarin, Schnittlauch und Dill bringen Duft ins Beet und verwirren Schädlinge. Dill darf allerdings nicht überhandnehmen, da er sonst selbst konkurrenzstark wird.

Keine guten Nachbarn: Pastinaken, Petersilie, Sellerie – sie sind mit der Möhre zu nah verwandt und konkurrieren um dieselben Ressourcen.

Salat: Kombinationswunder für große und kleine Gärten

Salat passt fast immer. Feldsalat gedeiht gut neben Erdbeeren, Endivien und Kohlrabi.

Kopfsalat mag Nachbarschaft zu Karotten, Zwiebeln, Radieschen und – wieder einmal – Ringelblumen, die den Boden verbessern und Schädlinge fernhalten.

Nicht kombinieren: Salat mag keine Gesellschaft von stark duftenden Kräutern wie Baldrian, die ihn in Wachstum und Geschmack beeinträchtigen können.

Stauden & Kräuter: Schön und nützlich zugleich

Manche Pflanzenpartnerschaften sind nicht nur funktional, sondern auch besonders schön anzusehen. Ein Paradebeispiel: Rosen und Lavendel. Der Lavendel hält Blattläuse fern, lockt Bienen an und sorgt mit seinem Duft für mediterrane Stimmung.

Tagetes sind wahre Multitalente – sie wirken gegen Fadenwürmer, verbessern den Boden und bringen leuchtende Farben ins Beet.

Kapuzinerkresse ist essbar, zieht aber auch Schädlinge gezielt an – weg von empfindlicheren Pflanzen wie Tomaten.

Borretsch unterstützt das Wachstum von Tomaten und Kürbis, sieht dabei hübsch aus und ist eine tolle Bienenweide.

Klassiker der Begleitpflanzung: Die Drei Schwestern

Ein bewährtes Trio aus der indigenen Landwirtschaft: Mais, Bohnen und Kürbis. Der Mais gibt der Bohne Halt, die Bohne liefert Stickstoff für den Boden, und der Kürbis bedeckt den Boden, hält ihn feucht und unterdrückt Unkraut.

Dieses Prinzip lässt sich heute leicht im eigenen Garten umsetzen – ob im Beet, im Hochbeet oder sogar im großen Kübel.

Der Garten als gute Gesellschaft

Wer Pflanzen kombiniert, die sich gut vertragen, fördert nicht nur das Wachstum und die Gesundheit der einzelnen Arten – sondern schafft auch ein natürliches, stabiles Gleichgewicht im Garten. So wird das Beet nicht nur produktiver, sondern auch vielfältiger, insektenfreundlicher – und ein bisschen schöner.

Tipp: Notieren Sie Ihre Erfahrungen in einem kleinen Gartentagebuch. So lässt sich von Jahr zu Jahr nachvollziehen, welche Kombinationen besonders gut funktioniert haben – und wo es noch Raum für Experimente gibt.