10 Dinge, die auf dem Kompost nichts verloren haben

9

Kompostieren ist eine der einfachsten und effektivsten Methoden, um Küchen- und Gartenabfälle in wertvollen Humus zu verwandeln. Doch nicht alles, was auf den ersten Blick biologisch aussieht, gehört auf den Kompost. Einige Materialien können den Zersetzungsprozess stören, schädliche Stoffe freisetzen oder ungebetene Gäste anlocken. In diesem Beitrag erfährst du, welche Dinge du auf keinen Fall in deinen Kompost werfen solltest.

Was darf nicht auf den Kompost? | pixabay by Ben_Kerckx

1. Fleisch- und Fischreste

Möglicherweise überrascht es einige, aber Fleisch und Fisch gehören nicht auf den Kompost. Diese organischen Abfälle ziehen Tiere wie Ratten oder Füchse an und können unangenehme Gerüche verursachen. Außerdem dauert der Zersetzungsprozess sehr lange und kann Fäulnisbakterien fördern.

2. Milchprodukte und Käse

Ähnlich wie Fleisch- und Fischreste haben Milchprodukte wie Käse, Joghurt und Butter nichts auf dem Kompost zu suchen. Sie locken nicht nur Tiere an, sondern können auch den Kompost durch Fettablagerungen und langsame Zersetzung “ersticken”.

3. Gekochte Speisen

Auch wenn gekochte Gemüsereste an sich biologisch abbaubar sind, solltest du diese nicht auf den Kompost werfen. Gewürze, Öle und Salz in den Speisen können das mikrobielle Gleichgewicht im Kompost stören und die Zersetzung verlangsamen.

4. Unkraut mit Samen

Vermeide es, Unkraut mit reifen Samen auf den Kompost zu werfen. Die Samen könnten im Kompost überleben und beim Ausbringen des fertigen Komposts neue Unkrautprobleme im Garten verursachen. Achte darauf, dass du Unkraut nur dann kompostierst, wenn es noch keine Samen entwickelt hat.

5. Zitrusfrüchte und Zwiebelreste

Zitrusfrüchte wie Orangen, Zitronen und Grapefruits sowie Zwiebelschalen zersetzen sich nur sehr langsam und können den pH-Wert des Komposts zu stark in Richtung sauer verschieben. Besonders in kleineren Kompostbehältern kann dies problematisch werden.

6. Kranke Pflanzen

Befallene oder kranke Pflanzenreste können Krankheiten oder Schädlinge in den Kompost einbringen und diese später im gesamten Garten verbreiten. Es ist besser, solche Pflanzen zu verbrennen oder über den Hausmüll zu entsorgen, um das Risiko einer Ausbreitung zu minimieren.

7. Holzspäne oder Sägemehl behandelter Hölzer

Holzspäne oder Sägemehl können in kleinen Mengen gut kompostiert werden, solange sie unbehandelt sind. Behandeltes Holz enthält jedoch oft Chemikalien wie Lacke, Farben oder Schutzmittel, die den Boden vergiften und die Mikroorganismen im Kompost abtöten können.

8. Glänzendes oder bedrucktes Papier

Auch wenn Papier grundsätzlich kompostierbar ist, gilt dies nicht für Papier, das mit Plastik beschichtet oder stark bedruckt ist, wie z. B. Hochglanzmagazine. Diese Papiere enthalten chemische Substanzen und Kunststoffe, die sich nicht zersetzen und schädliche Rückstände im Kompost hinterlassen.

9. Haustierkot

Obwohl tierische Abfälle wie Pferdemist auf den Kompost dürfen, ist dies bei Haustierkot (Hund, Katze) anders. Diese Exkremente können Krankheitserreger enthalten, die beim Kompostieren nicht vollständig abgebaut werden und somit eine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellen.

10. Kohlenstoffreiche Materialien in Übermaß

Zu viele kohlenstoffreiche Materialien wie Laub, Zweige oder Zeitungspapier können den Kompostierungsprozess verlangsamen und zu einer unausgeglichenen Mischung führen. Achte auf das richtige Verhältnis von „Grünem“ (stickstoffreich) und „Braunem“ (kohlenstoffreich), um einen gut funktionierenden Kompost zu gewährleisten.

Kritische Materialien – Zusätzliche Hinweise

 

Tee- und Kaffeebeutel

Während Kaffeesatz und Teeblätter ideale Kompostmaterialien sind, solltest du bei den Beuteln vorsichtig sein. Viele Teebeutel enthalten synthetische Fasern wie Nylon oder Plastik, die sich nicht zersetzen und den Kompost verschmutzen können. Achte darauf, dass die Teebeutel aus natürlichen Materialien wie Baumwolle oder Hanf bestehen, bevor du sie kompostierst.

Klebeetiketten auf Obst und Gemüse

Die kleinen Etiketten auf Obst und Gemüse bestehen meist aus Kunststoff oder Vinyl und sind nicht kompostierbar. Sie können leicht übersehen werden, hinterlassen aber Fremdkörper im Kompost. Entferne sie daher immer, bevor du Obst- oder Gemüsereste auf den Kompost wirfst.

Große Äste und Zweige

Große Zweige brauchen sehr lange, um sich zu zersetzen, und verlangsamen den gesamten Kompostierungsprozess. Zerkleinere Äste, bevor du sie kompostierst, um sicherzustellen, dass dein Kompost gleichmäßig zerfällt.

Grillkohle und Holzasche – Was ist erlaubt?

Holzasche aus unbehandeltem Holz, wie sie nach Lagerfeuern entsteht, kann in kleinen Mengen dem Kompost beigefügt werden. Sie liefert wertvolle Mineralien wie Kalium. Allerdings solltest du vorsichtig mit der Menge sein, da zu viel Asche den Boden zu stark alkalisieren kann.

Grillkohle oder Brikettasche sollte hingegen keinesfalls auf den Kompost. Diese enthält oft Schwefel und Chemikalien, die den Boden belasten und die Pflanzen schädigen.

Fazit: Ein gesunder Kompost braucht die richtigen Zutaten

Ein ausgewogener und nährstoffreicher Kompost entsteht nur, wenn du die richtigen Materialien verwendest. Achte darauf, keine tierischen Produkte, behandelte Materialien oder krankes Pflanzenmaterial auf deinen Kompost zu werfen. So hilfst du nicht nur deiner eigenen Gartenqualität, sondern leistest auch einen wertvollen Beitrag zum Schutz der Umwelt.